höre ich die vertrauten Geräusche der Kraniche. Auch gestern haben sie sich dort vergnügt. Bevor sie abends zum Gülper See aufgebrochen sind, führten sie ein ziemliches Spektakel auf. Erhoben sich fast gleichzeitig, drehten mehrere Runden, bevor sie sich in verschiedene Züge aufteilten und über den Garten geflogen kamen. Und vorher dieser Himmel. Die Suppe für morgen ist fertig, sehr gelungen, wie ich finde, sogar ein kleines Topping aus knusprigem Speck und Pilzen habe ich mir dazu ausgedacht. Bevor ich die Küche aufräume, setze ich mich mit meinem Buch in die Sonne. Wer weiß, wann sie wieder verschwindet. Das geht schon den ganzen Tag hin und her.

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In Gruppen – mal sind es vier, mal sechs, mal Eltern mit Kind, auch an die Hundert können es sein – sitzen die Kraniche auf den Wiesen der Umgebung und suchen nach Nahrung. Ich kann der Freundin gar nicht so schnell Mitteilung machen, wie ich sie sichte. Aber sie muss sich sowieso auf die Straße konzentrieren, da kann man das Schauspiel nicht wirklich genießen. Wir fahren zum Baden nach Strodehne, auf Plattenwegen und Landstraßen, die Einheimischen heizen hier ganz schön herum. An der kleinen Badestelle an der Havel sind wir allerdings die einzigen. Das Wasser ist ziemlich eisig, aber hinterher bin ich sehr froh, dass ich drin war.

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im Offenen Atelier, wo die Gießener Freundin malt – auch wenn sie erst denkt, sie könne es gar nicht – und für später habe ich eine kleine Führung durch die Gärtnerei organisiert, die ich schon lange besuchen möchte. Die Gärtnerin kenne ich vom Malen, ein patente, zupackende Person, so wie die meisten der Frauen hier. Wir bestaunen die verschiedenen Kürbissorten, von schwarz zu orange zu gelb, den Schwarz- und Spitzkohl, die vielen verschiedenen Kräuter, alles eben, kaufen köstliche kleine Tomaten und würden uns ohne Begleitung sicher verlaufen. Und das machst Du alles allein? Ja, das macht die junge Frau alles allein. In einer 60-Stunden-Woche. Dabei ist sie heiter und vergnügt. Weil es ihr Spaß macht. Am Samstag verkauft sie Blumen, Gemüse, Pflanzen auf einem Markt in Potsdam.

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der Silberreiher. Heute zähle ich zehn. Ich möchte diese Luft trinken, möchte mich in die Wiese werfen. Es ist so schön, lebendig und munter zu sein. Sogar wenn ich nach Berlin fahren muss, weil da Zahlen auf mich warten. Als ich gestern am späten Abend – ich war vorher mal wieder in Sachen Rastplatz Kraniche unterwegs – das unheimliche Objekt weit hinter dem Deich gesehen habe, wurde mir nach einer Weile doch recht mulmig. Ich hatte das Dingens anfangs für ein Flugzeug gehalten. Aber die fliegen nicht auf und ab, nicht hin und her, nicht hoch und runter. Die richten auch keine großen Scheinwerfer zu uns rüber. Es wird eine Erklärung geben. Eine Riesendrohne. Eine Nachtbestäubung aus der Luft. Was auch immer.

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ist die Wiese nass, da freue ich mich über meine blauen Gummistiefel. Obwohl ich sie eigentlich immer trage, wenn ich draußen bin. Aber gerade jetzt, in dieser Jahreszeit, finde ich es besonders schön, morgens mit dampfendem Kaffee durch den Garten zu laufen, den Bullen guten Tag zu sagen, den Reifegrad der letzten Brombeeren, der Himbeeren zu überprüfen. Das Licht ist klar, die Luft frisch, die dicken Socken in den Stiefeln sind angebracht, und die warme Weste habe ich gestern auch ausgebuddelt. Herr, es ist Zeit. Bald werde ich in den Alleen wandern. Der Hausmann schrieb mir gestern, jetzt käme die Zeit der Unverzagten. Wahrscheinlich will er noch lange täglich im See schwimmen.